Nuki 2.0 im Test

Das Nuki 2.0 verspricht auf den ersten Blick erstmal so einiges: Ein sicheres Smart Lock, auf welches bei Bedarf nur via Bluetooth, also nur in direkter Nähe, zugegriffen werden kann. Eine Bridge, die euch, falls ihr mehr als die Bluetooth-Reichweite möchtet oder braucht, ebenfalls sicheren Zugriff gewährleistet. Und einen Opener, sodass ihr getrost euren Schlüssel Zuhause lassen könnt und trotzdem bequem die Haustür im Mehrfamilienhaus (automatisch) öffnen lassen könnt. Dazu gibt es noch allerhand andere Geräte, die euer Setup optional erweitern können. Ein Bluetooth-Fob, ähnlich einer Fernbedienung. Ein Zahlenfeld um per Code die Tür zu öffnen.
Klingt erstmal ziemlich genial oder?

Fangen wir erstmal von vorne an: Wieso ein Smart Lock? Braucht man das? Ganz klar: Jaein.
Ich habe auch ziemlich lange überlegt, ob und wofür ich eins bräuchte.
Naja, und dann kam’s wie es kommen musste: ausgesperrt. Blöd.

Aber dafür kann man ja zur Not einen Zweitschlüssel bei den Nachbarn hinterlegen.
Naja, und dann kam’s wie es kommen musste: die sind dummerweise nicht Zuhause. Noch blöder.

Quelle: Nuki Home Solutions GmbH (nuki.io)

Noch bevor wir wieder in unsere Wohnung konnten, habe ich also kurzerhand das Nuki 2.0 samt Bridge und Opener bestellt.
Gleich zu Beginn: Ja, das Teil sieht etwas aufdringlich aus. Und das schwarze Gehäuse macht es echt nicht besser. Klar, wer eine schwarze Tür hat ist hier klar im Vorteil, ich glaube aber, dass das eher die Ausnahme ist. Wir haben jedenfalls eine weiße Tür und das sieht natürlich eher.. bescheiden aus.
Der SAFSpouse-Acceptance-Factor – also „Partner-Akzeptanz-Faktor“ beträgt aktuell -10.
Der kleine, ebenfalls schwarze, Magnet, der am Türrahmen befestigt werden muss (um den „Stand“ der Tür festzustellen) sowie der (natürlich auch schwarze) Opener, taten ihr übriges.
Der SAF lag mittlerweile bei gefühlt „bau den Mist wieder ab oder du schläfst auf der Couch“.

Quelle: Nuki Home Solutions GmbH (nuki.io)

Durchaus schlechter Einstand für das Nuki Smart Lock. Hinzu kommt, dass unser „Tür-Öffner-Telefon“ (Ritto 4630) auch nur semi vom Opener unterstützt wird. Wieso semi? Es funktioniert. Aber nicht vollständig. Manuelles Öffnen per App stellt kein Problem dar. Ring to OpenIst eine Funktion, die z.B. anhand deiner GPS-Koordinaten erkennt, dass du dich deiner Wohnung näherst und so automatisch die Haustür öffnet, sobald du auf deine Klingel drückst hingegen nicht. Liegt wahrscheinlich daran, dass unser Ritto 4630 nur „beta-mäßig“ unterstütz wird.

Ein neuer Türöffner muss her

Was macht man also? Richtig: Das Ding wieder einpacken und zurückschicken Ein neues „Tür-Öffner-Telefon“ kaufen. 🤦‍♂️
Das alte Ritto 4630 also gegen ein 7630 getauscht und tatsächlich: es hat auf Anhieb funktioniert. Also das „Tür-Öffner-Telefon“.
Aber das Gute vorweg: Nach einigem hin und her und mehreren Versuchen der Verkabelung funktioniert der Opener ohne Probleme, sogar mit Ring to Open Funktion.

Verbesserungsvorschläge (wurden erhört!)

Nachdem nun die technischen Probleme behoben wurden, ging es darum, den WAF ein wenig zu steigern. Hierbei geht ein großes Dankeschön an ch_hofmann (auf Thingiverse) raus für ein wirklich sehr gutes Cover für Smart Lock und Opener zum selberdrucken.

Nuki 2.0 mit selbstgedrucktem weißen Cover
Nuki 2.0 mit weißem Cover und Abdeckung für den Magneten
SAF: 📈📈📈📈

Warum Nuki die weiße Edition als limitierte Auflage herausgebracht hat weiß ich nicht.
Allerdings wurde vor einigen Tagen das Nuki 3.0 und das Nuki 3.0 Pro angekündigt, beide standardmäßig auch in weiß erhältlich (endlich!).

Auch das weiße Cover des Openers trägt zur Steigerung der Optik bei

Jetzt, nachdem man sich also praktisch jedes einzelne Teil nochmal selbst in seiner Wunschfarbe gedruckt hat, meint man: Ok, das wars jetzt aber oder? Naja, nicht ganz. Nuki legt dem Set zwei Befestigungsplatten bei, eine zum Aufkleben und eine zum Fixieren am Zylinder. Was beide gemeinsam haben ist, dass die Bohrlöcher nicht wirklich mit denen meiner Tür übereinstimmen. In der Regel habt ihr hinter der Rosette (klingt komisch, ist aber so) zwei Befestigungsschrauben, die den Knauf auf der Außenseite der Tür halten. Sind diese Schraublöcher auf einer Linie mit eurem Zylinder, passen die mitgelieferten Platten von Nuki. Sind die Löcher allerdings leicht nach unten versetzt, könnt ihr die Platten nicht direkt auf die Tür aufsetzen und es entsteht eine unschöne Lücke zwischen Nuki und Tür.

Hier sieht man wie zwischen Nuki und Tür eine Lücke ist – Danke roter Kreis

Aber natürlich gibt es auch hier eine Lösung und diese stammt, natürlich, wieder aus dem 3D Drucker. Auf Thingiverse könnt ihr euch die Adapterplatte herunterladen und drucken (Danke an Joshua_68 für die Vorlage). Ich musste allerdings die Bohrlöcher etwas aufbohren, damit ich die Schrauben bündig versenken konnte. Dies stellt allerdings keine große Hürde dar.

Nuki im Alltag

Hat man ein wenig in den Einstellungen der Nuki-App herumgespielt und alles nach seinen Wünschen angepasst, gewöhnt man sich relativ schnell an das neue Smart Lock. Auch die oftmals angesprochene Lautstärke des Smart Locks empfinde ich nicht als störend. Klar ist das Smart Lock deutlich hörbar wenn es die Tür verriegelt. Aber beispielsweise als Teil meiner „Gute-Nacht“-Alexa-Routine warte ich quasi gespannt darauf, zu hören, wie meine Tür von selbst verschlossen wird. Das gibt mir persönlich nochmal ein sichereres Gefühl, da ich sicher sein kann, dass alles verschlossen wurde.

Tüten über Tüten

Fährt man zum Einkaufen und ist mit Tüten nur so überladen (ich trage ALLE Tüten auf einmal – lieber riskiere ich, alles fallen zu lassen, als ein zweites Mal zu laufen 😁), muss ich nicht mehr unnötig durch die wildesten Verrenkungen den Schlüssel suchen, sondern kann einfach durch Klingeln die Haustür öffnen lassen. Vor der Wohnungstür angekommen, registriert das Smart Lock via Bluetooth, dass ich in kürzester Distanz vor der Tür stehe und öffnet die Tür – in der Theorie.

Fazit

Anfangs hat dies noch sehr zuverlässig und ohne Probleme funktioniert. Mittlerweile ist es leider so, dass das Schloss immer häufiger den Fehler „Motor physisch blockiert“ ausspuckt und die Tür nicht öffnet. Sehr ärgerlich.

Für mich bedeutet das, dass die wichtigste Hauptfunktion leider nicht mehr so richtig funktioniert.
Wieso, weshalb, warum dies von jetzt auf gleich passiert ist, nachdem 3 Wochen alles ohne Probleme lief, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Da ich aber vom Konzept und der Idee mehr als überzeugt bin, schiebe ich es auf „Montags-Produkt“, da die Funktion anfangs gegeben war.
Nichtsdestotrotz werde ich das Nuki Smart Lock 2.0 aus genannten Gründen nicht behalten.
Allerdings sei an dieser Stelle erwähnt, dass ich sehr gespannt auf das Nuki 3.0 Pro bin und mir dieses nach Marktstart zulegen und ausgiebig testen werde, in der Hoffnung, dass sich der anfängliche gute Eindruck auch hier widerspiegelt und ich mit meinem Smart Lock einfach nur Pech hatte.

Nutzt ihr ein Smart Lock? Wenn ja, welches? Wie sind eure Erfahrungen? Lasst gerne eure Meinung da! 😃

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